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Aktien allgemein – das sollte man über Wertpapiere wissen

Bei vielen Menschen löst der Gedanke daran, in Aktien zu investieren, zunächst ein mulmiges Gefühl aus. Schließlich ist das mit gewissen Risiken verbunden. Obendrein wirft das Thema viele Fragen auf: Wie funktionieren Aktien? Was ist ein Aktien Index? Wie verdient man mit Aktien Geld? Die Investition in Wertpapiere kann auf Dauer jedoch eine gewinnbringende Anlagestrategie sein. In diesem Aktien-Ratgeber informieren wir deshalb darüber, wie der Aktienhandel funktioniert und was vor allem Einsteiger beachten sollten.

Inhaltsverzeichnis

Aktien für Anfänger – kurz und knapp 

Was sind Aktien?

Beginnen wir mit der Definition einer Aktie. Bei Aktien, oft auch als Wertpapiere bezeichnet, handelt es sich um einen Teil eines Unternehmens, der erworben werden kann. Wer also eine Aktie kauft, der besitzt schlussendlich ein kleines Stück des betroffenen Unternehmens und investiert somit auch sein Geld darin.

Interessant zu wissen

Der Begriff Wertpapier stammt noch aus alten Zeiten. Damals war es so, dass Aktionäre tatsächlich eine Urkunde aus Papier erhielten, die als Nachweis für deren Rechte gegenüber dem Unternehmen diente. Wer Aktien kaufte, der hatte also echte Wertpapiere in der Hand. Heute läuft das alles digital, weshalb das Wort Wertpapier eigentlich veraltet ist.

Wie verdient man mit Aktien Geld?

Natürlich werden Aktien aber nicht nur gekauft, um ein Unternehmen zu unterstützen. Letzten Endes geht es den meisten Aktionären vor allem um eines: die Rendite. Wie also verdient man mit Aktien Geld?

Zunächst ist es in der Regel so, dass man eine Aktie kauft und zu einem späteren Zeitpunkt wieder verkauft. Der Gewinn daraus ist die sogenannte Rendite. Sie hängt eng mit dem Erfolg und dem Wachstum des Unternehmens zusammen. Um das zu veranschaulichen ein Beispiel: Jemand kauft eine Aktie für 300 Euro. Einige Zeit später verkauft er sie für 500 Euro. Die Rendite beträgt dann 200 Euro. Hiervon gehen jedoch noch Verwaltungs- und Handelskosten sowie die Steuer weg.

Exkurs: Aktien und Steuern

Das Thema Aktien und Steuern ist umfangreich und wird hier ausführlich erklärt. Kurz gesagt verhält es sich jedoch so, dass auf alle Erträge, die durch Aktien erzielt werden, die sogenannte Kapitalertragssteuer fällig wird. Diese beträgt 25% – hinzukommen der Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 % sowie eine eventuelle Kirchensteuer (je nach Bundesland zwischen 8% und 9%) auf den Steuerbetrag.

Die Rendite besteht jedoch nicht allein aus dem Gewinn beim Verkauf der Aktien. Auch die sogenannte Dividende gehört zur Rendite. Hierbei handelt es sich um einen Teil des Gewinns des betroffenen Unternehmens, der einmal jährlich an alle Aktionäre gleichermaßen ausgeschüttet wird. Wie hoch diese Dividende ist, legt die Aktionärshauptversammlung fest, an der übrigens jeder Aktionär teilnehmen kann – egal, wie viele Aktien er besitzt.

Aktien für Anfänger – gut zu wissen

Eine Dividende kann, muss aber nicht ausgeschüttet werden – selbst, wenn das Unternehmen Gewinne erwirtschaftet. So existieren durchaus große Aktiengesellschaften, die noch nie Dividenden an ihre Aktionäre ausgezahlt haben. Ihren Gewinn reinvestieren sie lieber in neue Projekte oder ihr Wachstum. Das kann übrigens ganz im Sinne der Aktionäre sein, da daraus eine Kurssteigerung resultieren kann, die dazu führt, dass die Aktien beim Verkauf eine höhere Rendite erzielen.

Wie viel Geld ein Anleger letztendlich also mit seinen Aktien verdient, liegt - ganz einfach ausgedrückt - zum einen daran, ob und wie viel Dividende jährlich ausgeschüttet wird und zum anderen daran, wie viel die Aktien zum Zeitpunkt des Kaufs wert waren und wie viel sie wert sind, wenn sie verkauft werden.

Wie funktionieren Aktien?

Wenn man Aktien für Anfänger erklären möchte, dann muss auch darauf eingegangen werden, wie Aktien eigentlich funktionieren. Wie bereits erwähnt, sind Aktien Anteile eines Unternehmens, die gekauft werden können. Das Kapital nutzt das Unternehmen für Wachstum, Werbung und verschiedene Projekte, um seine wirtschaftlichen Ziele auf Dauer zu erreichen.

Unternehmen, die Aktien ausgeben, sind in der Regel Aktiengesellschaften, kurz AGs. Wenn diese Aktiengesellschaften börsennotiert sind, dann können sie ihre Aktien über die Börse oder auch außerbörslich der breiten Masse zugänglich machen. Diesen Vorgang bezeichnet man als Emission oder IPO, was für Inital Public Offering steht.

Die Investition in Aktien ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, da niemand in die Zukunft blicken und den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens vorhersehen kann. Bei diesem Risiko spricht man von sogenannten Wertschwankungen, denen Aktien ausgeliefert sind. Im Fachjargon werden diese Wertschwankungen als Volatilität bezeichnet. Die Volatilität sagt also immer etwas über die Intensität der Schwankungen aus. Je höher sie ist, desto höher ist die Abweichung des Kurses und somit auch das Risiko. Um das Risiko möglichst gering zu halten, spielt die Diversifikation eine große Rolle. Das wiederum bedeutet, die Investition auf mehrere Aktien aufzuteilen.

Aktien für Anfänger – Rechte und Pflichten eines Aktionärs

Eine Aktie zu kaufen bedeutet jedoch nicht nur, eine Geldanlage zu besitzen. Tatsächlich haben Aktionäre gewisse Rechte, aber auch Pflichten gegenüber den Unternehmen, deren Anteile sie besitzen.

Die Rechte:

  • Jeder Aktionär darf nach vorheriger Anmeldung an der jährlichen Hauptversammlung teilnehmen.
  • Jeder Aktionär erhält eine Dividende – natürlich nur bei Ausschüttung.
  • Inhaber von Stammaktien haben auf der Hauptversammlung ein Stimmrecht.
  • Falls die Aktiengesellschaft ihr Kapital erhöht und weitere Aktien herausgibt, haben bestehende Aktionäre ein sogenanntes Bezugsrecht. Das bedeutet, sie können die zusätzlichen Aktien zu einem Vorzugspreis kaufen.
  • Die Aktiengesellschaft muss seine Aktionäre über alle wichtigen Vorgänge und Änderungen, aber auch über ihre Zahlen informieren.

Die Pflichten:

  • Die Aktien müssen selbstverständlich bezahlt werden.
  • Aktionäre, egal, wie klein ihre Anteile am Unternehmen sind, dürfen nicht gegen die Interessen des betroffenen Unternehmens handeln – das regelt die sogenannte Treuepflicht.

Aktien und Anleihen – was ist der Unterschied?

Viele Einsteiger, die sich in das Thema Aktien einlesen, sind sich unsicher, wo der Unterschied zwischen Aktien und Anleihen liegt. Das ist im Grunde ganz einfach erklärt: Wer Aktien kauft, dem gehört anschließend ein Teil des Unternehmens, während eine Anleihe eine Art Kredit ist, den man einem Unternehmen gibt. Der Gewinn hieraus ist ein vorab vereinbarter Zinssatz, der jährlich vom betroffenen Unternehmen an den Kreditgeber ausgezahlt wird.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Jemand gibt eine Anleihe in Höhe von 10.000 Euro mit einer Laufzeit von sechs Jahren an ein Unternehmen und vereinbart einen Zinssatz von 3%. Er erhält also jährlich 300 Euro Zinsen und bekommt nach der Laufzeit von sechs Jahren seine 10.000 Euro wieder zurück. Während der Laufzeit kann es zu Kursschwankungen kommen, sodass am Ende theoretisch auch ein Kursgewinn erzielt werden kann.

Welche Aktienarten gibt es?

Die Frage „Was sind Aktien?“ wurde ja bereits beantwortet. Allerdings ist noch zu erwähnen, dass es verschiedene Arten von Wertpapieren gibt – Aktie ist also nicht gleich Aktie. So werden sie zunächst in ihrer Übertragbarkeit unterschieden und in zweiter Ebene findet eine Unterscheidung zwischen Vorzugs- und Stammaktien statt. Bezüglich der Übertragbarkeit gibt es drei verschiedene Aktienarten:

  • Namensaktie: Beim Kauf einer Namensaktie wird der Name des Aktionärs in das Aktienregister der AG eingetragen. Soll die Aktie dann wieder verkauft werden, muss man dies dem Unternehmen mitteilen, man benötigt jedoch keine Zustimmung.
  • Vinkulierte Namensaktie: Anders verhält es sich bei der vinkulierten Namensaktie. Hier wird der Name des Aktionärs ebenfalls eingetragen, beim Verkauf der Aktie benötigt dieser jedoch die Zustimmung der AG. Der Verkauf kann aber auch abgelehnt werden. Vinkulierte Namenaktien schützen Unternehmen also vor dem Verkauf an Aktionäre, die aus verschiedenen Gründen keine werden sollen.
  • Inhaberaktie: Am weitesten verbreitet ist die unkomplizierte Inhaberaktie. Unkompliziert ist sie deshalb, weil beim Kauf kein Name ins Aktienregister eingetragen wird und die Inhaberaktie jederzeit und ohne die AG zu informieren verkauft werden kann.

Es gibt noch eine zweite Art, Aktien zu unterscheiden:

  • Vorzugsaktien (C-Aktien): Wer eine Vorzugsaktie besitzt, der hat kein Stimmrecht bei der Hauptversammlung. Dafür sind Vorzugsaktien günstiger im Einkauf und den Aktionären, die Vorzugsaktien besitzen, wird meist eine höhere Dividende ausgeschüttet. Das nicht vorhandene Stimmrecht ist nicht wirklich ein Nachteil, zumindest nicht für Privatanleger. Meist halten diese so geringe Anteile am Unternehmen, dass ihre Stimme ohnehin kein Gewicht hätte.
  • Stammaktien (A-Aktien): Den Vorzugsaktien gegenüber stehen die Stammaktien. Wer eine Stammaktie besitzt, der hat ein Stimmrecht bei der Hauptversammlung. Diese Aktienart ist jedoch teurer als die Vorzugsaktie und erhält eine geringere Dividende. Weiterhin existieren noch junge und alte Aktien. Bei alten Aktien handelt es sich um die Wertpapiere, die von Anfang an ausgegeben wurden. Erhöht die AG ihr Kapital und gibt weitere Aktien heraus, werden diese als junge Aktien bezeichnet.

Was ist ein Aktiendepot?

Ein Aktiendepot ist absolut unverzichtbar, wenn man mit Aktien handeln möchte. Über das Aktiendepot werden die Wertpapiere gekauft, verkauft und verwaltet. Es gibt unterschiedliche Arten von Depots:

  • Online-Broker: Hier können private Anleger unabhängig und eigenständig mit ihren Aktien handeln und sie verwalten. Der Vorteil dabei sind geringe Gebühren, kaum eingeschränkte Handelszeiten und ein großes Angebot an Aktien. Der Nachteil ist, dass man sich bereits gut im Thema auskennen sollte, da bei einem Online-Depot keine Beratung stattfindet. Für Einsteiger ist es daher eher weniger geeignet.
  • Direktbank: Unter Direktbanken versteht man Banken, die alle ihre Geschäfte online oder telefonisch tätigen und ihren Kunden keine Filialen bieten. Das senkt die Kosten für Kunden. Über Direktbanken ist es ebenfalls möglich, flexibel und eigenständig Wertpapiergeschäfte zu tätigen. Im Gegensatz zum Online-Broker ist es hier jedoch meist möglich, eine persönliche Beratung zu erhalten – entweder über Telefon oder per Online-Chat.
  • Filialbank: Früher, in Zeiten, in denen es noch kein Internet gab, waren die Filialbanken die einzige Möglichkeit für Privatanleger mit Aktien zu handeln. Auch heute noch bieten sie einen umfangreichen Service sowie eine persönliche Beratung in ihren Filialen an. Vor allem Anleger, die sich nicht gut mit Aktien auskennen, nehmen diese Möglichkeiten gerne in Anspruch.

Was ist ein Aktienindex?

Wer mit Aktien handeln möchte, der muss auch eine wichtige Frage beantworten können: Was ist ein Aktienindex? Ein Aktienindex dient als Barometer für eine Auswahl bestimmter Wertpapiere. Diese können beispielsweise einer bestimmten Region, einer Branche oder einer Anlageklasse angehören.

In Deutschland besonders bekannt ist natürlich der deutsche Aktienindex DAX. Er bildet die Kursentwicklung der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften ab. Daher gilt er auch als Leitindex für die deutsche Volkswirtschaft. Daneben gibt es noch den TecDAX, der die 30 größten, börsennotierten Technologieunternehmen in Deutschland abbildet sowie den MDAX, der mittelgroße Deutsche Unternehmen abbildet. Darunter fallen 60 Aktiengesellschaften, die der Größe nach hinter den 30 im DAX enthaltenen AG kommen.

Weiterhin existieren Aktienindizes für länderübergreifende Regionen oder für weitere Länder weltweit. Sehr bekannte Indizes sind beispielsweise der EURO STOXX 50, der die Kursentwicklung der 50 größten AG im Euro-Währungsgebiet abbildet oder der Dow Jones, der für die 30 größten US-amerikanischen Unternehmen steht.

Ein Index muss jedoch nicht gezwungenermaßen nur Wertpapiere abbilden. Es gibt auch Indizes für Rohstoffe oder Anleihen.

Wie kauft man Aktien?

Nachdem nun die wichtigsten Grundbegriffe geklärt sind, kommen wir zu einer der wichtigsten Fragen: Wie kauft man überhaupt Aktien? Absolut notwendig, um mit Aktien zu handeln, ist das Aktiendepot, das wir bereits weiter oben erklärt haben. Dieses kann bei einem Online-Broker, einer Direktbank oder eine Filialbank eröffnet werden – ganz abhängig von den individuellen Vorlieben. Weiterhin ist es wichtig zu wissen, dass jede Aktiengesellschaft eine eigene WKN und ISIN besitzt. Hierbei handelt es sich um sogenannte Wertpapierkennnummern. Während die WKN nur für den deutschen Raum wichtig ist, ist die ISIN eine international gültige Nummer. Möchte man als Anleger also Aktien eines bestimmten Unternehmens kaufen, dann kann man dieses ganz einfach über die WKN bzw. die ISIN finden.

Wie investiert man in Aktien – Anlagestrategien

Nun scheint es so, als wäre der Handel mit Aktien ganz einfach und unkompliziert und tatsächlich ist er nicht so schwierig, wie viele Einsteiger meinen. Um jedoch auf Dauer mit Aktien erfolgreich sein zu können, sollte man sich auf eine Anlagestrategie festlegen. Diese Strategien gibt es:

  • Buy and hold: Hierbei handelt es sich um eine recht sichere Strategie, für die Anleger allerdings einen langen Atem brauchen. Es werden mehrere Aktien oder ETFs von verschiedenen Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen gekauft und über viele Jahre hinweg gehalten. Durch diese Aufteilung und die Kontiunität gleichen sich Kursschwankungen aus und die Chancen, am Ende Gewinne zu erzielen, sind sehr hoch.
  • Kurzfristige Investitionen alias Trading: Hierbei handelt es sich um das Gegenteil von Buy and hold. Es geht hier um den schnellen Gewinn. Den Anlegern ist es egal, in welche Branche oder welches Unternehmen sie investieren – sie agieren nur nach den nackten Zahlen. Wertpapiere werden schnell gekauft und zum passenden Zeitpunkt auch sehr schnell wieder verkauft. Diese Strategie ist enorm risikobehaftet und daher nichts für schwache Nerven – und erst recht nichts für Aktien-Einsteiger.
  • Dividendenstrategie: Dividenden werden von Aktiengesellschaften in der Regel einmal jährlich ausgeschüttet, aber wie weiter oben erwähnt, gibt es Unternehmen, die keine Dividenden auszahlen. Bei der Dividendenstrategie werden Aktien der Unternehmen gekauft, die zuverlässig und regelmäßig hohe Dividenden an ihre Aktionäre auszahlen. Das Risiko hierbei liegt darin, dass Dividenden nie sicher sind und auch Unternehmen, die über Jahrzehnte hinweg regelmäßig Anteile ihrer Gewinne an ihre Anteilseigener ausgeschüttet haben, jederzeit damit aufhören können.
  • Index-Strategie: Hier kommen die momentan sehr beliebten ETFs ins Spiel, auf die wir später noch genauer eingehen werden. Bei der Index-Strategie werden nicht einzelne Aktien gekauft, sondern Aktien von allen Unternehmen, die in einem Index wie beispielsweise dem DAX abgebildet werden. Mithilfe von ETFs können diese Indizes in einem Depot vereint werden. Auch hierbei handelt es sich um eine recht risikoarme Strategie, wenn sie über mehrere Jahre gefahren wird.
  • Prozyklische Anlagestrategie: Hier werden Aktien von Unternehmen erworben, denen es momentan sehr gut geht und deren Zukunftsprognosen positiv sind. Der Nachteil dabei ist, dass diese Aktien in der Regel recht teuer sind und es natürlich trotz aller guter Prognosen niemals eine Garantie für den Erfolg eines Unternehmens gibt.
  • Antizyklische Anlagestrategie: Das Gegenteil der prozyklischen Strategie ist die antizyklische. Hier werden Wertpapiere gekauft, die gerade im Wert fallen. Dabei haben Anleger die Hoffnung, dass die Kurse bald steigen, was dann hohe Gewinne bringen würde, da fallende Aktien natürlich billig erworben werden können.
  • Value Investing Strategie: Innerhalb dieser Strategie gibt es zwei Möglichkeiten zur Anlage. Die erste wäre, in Unternehmen zu investieren, die konstante Gewinne mit wenigen Schwankung einfahren. Diese Aktiengesellschaften benötigen in der Regel nicht mehr viel Kapital, weshalb sie meist hohe Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten. Die zweite Möglichkeit zielt nicht auf Dividenden ab, sondern hofft auf hohe Kurssteigerungen. Hierbei wird in Unternehmen investiert, die ein überdurchschnittlich hohes Wachstum haben. Die Gewinne werden in der Regel in die wirtschaftlichen Ziele gesteckt, was sehr oft mit hohen Wertsteigerungen einhergeht und somit gute Gewinne verspricht.
  • Faktorbasiertes Investieren: Bei Faktoren handelt es sich um statistisch identifizierbare Treiber von Rendite und Risiko von Aktien. Das können Dinge wie die Unternehmensgröße oder Regionen sein. Nun kann im eigenen Aktien-Portfolio einer dieser Faktoren übergewichtet werden, beispielsweise indem man in besonders viele kleine Unternehmen investieret, weil man statistisch gesehen davon ausgehen kann, dass diese eine höhere Rendite produzieren.

Neben den verschiedenen Anlagestrategien gibt es noch Ordertypen, die beim Handel mit Aktien beachtet werden müssen. Sie geben Auskunft darüber, wie ein Kauf ausgeführt wird. Anwendung finden sie allerdings nur, wenn Aktien einmalig gekauft oder verkauft werden. Es gibt auch die Möglichkeit, sein Geld über einen Sparplan zu investieren. In diesem Fall werden Transaktionen automatisiert durchgeführt. Übrigens sind nicht alle Ordertypen bei jedem Depot-Anbieter möglich, daher sollte man bei der Wahl des passenden Depots unbedingt darauf achten. Die gängigen Ordertypen sind:

  • Market Order: Das bedeutet, dass der Kauf oder Verkauf schnellstmöglich, also zum nächstmöglichen Zeitpunkt, erfolgt. Die Wertpapiere werden in diesem Fall bei dem Verkäufer gekauft, der zu diesem Zeitpunkt der günstigste ist – man spricht dann von „billigst kaufen“. Verkauft werden die Aktien zum besten Preis, der zu der festgelegten Zeit zu bekommen ist – hier spricht man von „bestens verkaufen“.
  • Stop Order: Hier wird ein bestimmtes Preisniveau festgelegt und die Aktien ver- oder gekauft, wenn dieses über- oder unterschritten ist. Das hat den Vorteil, dass zu große Verluste verhindert werden können, weil Wertpapiere automatisch verkauft werden, wenn sie das vorher festgelegte Niveau knapp unterschritten haben. Sie können also nicht noch weiter fallen, während sie im Besitz des Anlegers sind, weil der optimale Verkaufszeitpunkt verpasst wird.
  • Stop Buy: Hier werden bestimmte Aktien automatisch gekauft, sobald deren Kurs ein bestimmtes Niveau erreicht hat.
  • Stop Loss: Wird ein gewisser Kurs unterschritten, werden die Aktien automatisch zum bestmöglichen Preis verkauft. Dieser muss mit dem Kurs nicht übereinstimmen.
  • Limit Order: Hier kann man einen bestimmten Preis festlegen, den man bereit ist, für eine Aktie zu zahlen, der unter dem aktuellen Kurs der Aktie liegt. Fällt diese dann auf das angegebene Niveau, wird sie automatisch zum festgelegten Preis gekauft. Genauso verhält es sich beim Verkauf von Aktien. Diese werden zu einem Mindestpreis verkauft.
  • Stop Limit Order: Hier werden Stop Order und Limit Order kombiniert. Wenn das festgelegte Niveau über- oder unterschritten wird, werden die Aktien nicht zum günstigsten Preis gekauft oder möglichst teuer verkauft, sondern die Order wird in eine Limit Order umgewandelt.

Wann sollte man Aktien kaufen?

Da heute so vieles, was den Handel mit Aktien betrifft, online abläuft, könnte man davon ausgehen, dass Öffnungszeiten an der Börse keine Rolle spielen. Doch das ist nicht korrekt. Es gibt durchaus Öffnungs- und Handelszeiten an der Börse, an die Anleger sich halten sollten, um hohe Kosten zu vermeiden.

Dass nicht 24 Stunden am Tag mit Wertpapieren gehandelt werden kann, liegt daran, dass die Liquidität, also die Verfügbarkeit von Aktien, dann eingeschränkt sein könnte. Beispielsweise nachts oder an Wochenenden findet weniger Handel an der Börse statt als unter der Woche und tagsüber. Wären Transaktionen aber nun auch nachts oder an den Wochenenden einfach möglich, könnte das zu Verzerrungen der Kurse führen. Handelt jemand außerhalb dieser Öffnungszeiten, muss er meist einen höheren Spread bezahlen. Als Spread bezeichnet man die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Als Absicherung gegen eine niedrige Liquidität wird außerhalb der Öffnungszeiten ein Aufschlag auf den Spread verlangt.

Aktien für Anfänger: Öffnungszeiten an der Börse

Die unterschiedlichen Börsen haben auch verschiedene Öffnungszeiten. Die größte und wichtigste Börse in Deutschland, die Frankfurter Wertpapierbörse, hat beispielsweise Handelszeiten von Montag bis Freitag jeweils von 08:00 bis 20:00 Uhr.

Die Öffnungszeiten der Börsen sind jedoch nur für Anleger wichtig, die aktiv mit ihren Wertpapieren handeln. Wer einen passiven Sparplan, beispielsweise in Form von ETFs, anlegt, dessen Geschäfte werden während den Öffnungszeiten automatisiert durchgeführt.

Was ist die Volatilität von Aktien?

Man hört oft, dass Aktiengeschäfte mit einem gewissen Risiko verbunden sind. Das liegt an der Volatilität, also an den Wertschwankungen, denen Aktien unterliegen. Der Begriff Volatilität stammt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt so viel wie flüchtig. Auch diese Schwankungen sind ein wichtiger Faktor für den Kauf und Verkauf von Aktien.

Was sind Aktienkurse eigentlich?

Ein Aktienkurs zeigt die Gewinne und Verluste des betroffenen Unternehmens. Sie werden in einem Gesamtbild, einem sogenannten Chart, dargestellt. Bestimmt werden diese Kurse, wie so vieles am Markt, durch Angebot und Nachfrage.

Das bedeutet, dass durch die verschiedenen Aktien von unterschiedlichen Anbietern, die sich auf dem Markt befinden, ein durchschnittlicher Preis entsteht, zu dem die meisten Wertpapiere gehandelt werden. Darüber wird dann der Aktienkurs festgelegt.

Dieses Vorgehen bei der Festlegung von Aktienkursen ist auch der Grund, weshalb diese einer so hohen Volatilität unterliegen, also so stark schwanken. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Aktien gleich stark schwanken. So gibt es Aktien, die kaum schwanken, andere wiederum haben eine sehr hohe Volatilität. Die Börse an sich bleibt jedoch niemals gleich und ist stets in Bewegung, weshalb es hier oft auch sehr hektisch zugeht.

Volatilität: Ein Beispiel

Ein Unternehmen entwickelt ein neues, bahnbrechendes Produkt. Dieses verspricht, dem Unternehmen große Gewinne zu bringen. Dadurch wird die Nachfrage nach Aktien dieses Unternehmens stark steigen, was den Preis in die Höhe treibt. Es ist also von einer Kurssteigerung die Rede. Nun kommt das langersehnte Produkt auf den Markt und es kommt heraus, dass es absolut schädlich für die Umwelt ist. Ein Skandal entsteht, das Produkt verkauft sich wesentlich schlechter als erwartet. Der Kurs wird fallen, da viele Anleger nun ihre Aktien verkaufen, um sich selbst vor den Verlusten zu schützen. Weiterhin sinkt die Nachfrage nach Wertpapieren, die Preise sinken also.

Wie erkennt man den Wert einer Aktie?

Man sieht also, dass der Aktienkurs an sich nicht wirklich viel über den Wert eines Unternehmens aussagt. Dieser schwankt, wie erwähnt, sehr stark und kann mit der Veröffentlichung eines einzigen Produktes steigen oder fallen, weshalb sich der wahre Wert einer Aktiengesellschaft aus vielen unterschiedlichen Kennzahlen zusammensetzt. Wer also Aktien eines bestimmten Unternehmens kaufen möchte, der sollte sich intensiv mit diesem auseinandersetzen, um zu erkennen, wie hoch das Risiko bei einer Investition tatsächlich ist. Dabei sollte niemals eine Kennzahl allein eine Rolle spielen, sondern sie sollten immer gesamtheitlich betrachtet und am besten noch in Bezug zu Konkurrenzunternehmen gesetzt werden. Dazu sei jedoch gesagt, dass auch das intensive Auseinandersetzen mit allen Kennzahlen eines Unternehmens nicht davor schützt, am Ende Verluste einzufahren.

Diese Kennzahlen sind aussagekräftig, um den echten Wert eines Unternehmens, und damit seiner Aktien, zu kennen:

  • Das Umsatzwachstum sagt anhand der Verkäufe an, wie der Umsatz sich in den letzten Jahren entwickelt hat.
  • Die Eigenkapitalrendite wird stets in Prozent angegeben und gibt Auskunft darüber, wie viel Rendite Aktionäre theoretisch erzielt haben.
  • Die EBITDA-Marge ist das Verhältnis der Kennzahl EBITDA zum Gesamtumsatz eines Unternehmens. Die Abkürzung EBITDA steht für „earnings bevor interest, tax, depreciation and amorization. Das bedeutet, dass damit das Unternehmensergebnis beschrieben wird, Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Güter jedoch ignoriert werden.
  • Die Marktkapitalisierung gibt Aufschluss darüber, wie viel Wert das Eigenkapital einer AG an der Börse hat.
  • Der Unternehmenswert addiert alle Schulden zur Marktkapitalisierung und zieht dann die liquiden Mittel ab, da man davon ausgeht, dass derjenige, der ein Unternehmen kauft, auch die Schulden kauft und sich liquide Mittel theoretisch auszahlen lassen könnte.
    • Der Unternehmenswert im Verhältnis zum Umsatz macht einen Vergleich mit anderen Unternehmen aus derselben Branche möglich.
    • Der Unternehmenswert im Verhältnis zur Kennzahl EBITDA lässt ebenfalls einen Vergleich mit anderen Unternehmen zu, allerdings nach Abzug der Kosten. So kann die Kosteneffizienz eingeschätzt werden.
  • Das Kurs-Gewinn-Verhältnis gibt an, wie viele Jahre eine AG brauchen würde, um den Aktienwert als Gewinn zu erwirtschaften. Die Abkürzung dafür lautet KGV.
  • Das Kurs-Buch-Verhältnis zeigt, wie viel Aufschlag Investoren bereit wären, auf das bilanzierte Eigenkapital einer AG zu zahlen. Liegt diese Zahl unter eins, dann wäre das Ergebnis negativ.
  • Der Cashflow zieht jegliches Einkommen von allen Ausgaben ab und gibt Auskunft über die liquiden Mittel, die am Ende übrig bleiben. Im Gegensatz zu Gewinnen lässt der Cashflow sich nicht über die Bilanz steuern.
  • Das Kurs-Cashflow-Verhältnis gibt an, wie oft Investoren diesen Cashflow bezahlen würden. Die Abkürzung hierfür lautet KVC.
  • Die Eigenkapitalquote beschreibt den Anteil der eigenen finanziellen Mittel einer AG im Gegensatz zum Fremdkapital. Je höher diese Quote ist, desto weniger Schulden hat ein Unternehmen.
  • Das Gearing gibt die Verschuldungsquote eines Unternehmens an. Auch hier gilt: Je kleiner die Zahl, desto besser.

Was sind die Unterschiede zwischen Aktien und ETFs?

ETFs sind eine beliebte Anlagestrategie, gerade für Aktien-Anfänger. Die Abkürzung ETF steht für Exchange Traded Fund und ist ein Aktienfond. Einen Fond zeichnet aus, dass hier nicht in eine einzelne Aktie investiert wird, sondern immer in mehrere verschiedene Wertpapiere. Außerdem handelt es sich bei ETFs um einen passiv gemanagten Fond. Passiv gemanagt bedeutet, dass Anleger sich nicht aktiv um ihre Investition kümmern müssen und so enorm viel Zeit sparen. Sie müssen also weder das Markttiming im Auge behalten noch einzelne Werte analysieren.

Die Idee hinter ETFs ist, Indizes möglichst originalgetreu abzubilden. Es ist auch möglich, nur in bestimmte Branchen oder Segmente zu investieren, jedoch hat man mit ETFs, die weltweite Indizes abbilden, das geringste Risiko. Vor allem für Einsteiger bieten sich ETFs an, da sie mit geringen Kosten verbunden – schließlich muss bei einem passiven Fond wenig gemanagt werden, da die Abläufe sehr automatisiert sind – und obendrein sehr risikoarm sind. Weiterhin müssen Privatanleger nicht viel Geld in ETFs investieren, um sie zu einer festen Säule im Vermögensaufbau zu machen. Bereits ab 25 Euro im Monat können hier Gewinne erzielt werden.

Aktien Tipps für Einsteiger

Es gibt also durchaus auch Anlagestrategien, die mit weniger Risiko behaftet sind. Dennoch ist das Handeln an der Börse etwas, vor dem viele Menschen zurückschrecken. Wir möchten daher an dieser Stelle einige Tipps geben, die den Einstieg in den Aktienhandel einfacher machen und mit denen die Risiken minimiert werden können.

  • Aktives vs. passives Investieren
    Beim passiven Investieren funktionieren die meisten Abläufe automatisiert. Hier wird in der Regel ein Sparplan festgelegt und jeden Monat ein bestimmter Betrag auf einen Fond oder ETFs eingezahlt. Das streut das Risiko und bringt viel Zeitersparnis mit sich. Besonders für Einsteiger ist passives Investieren daher dem aktiven Investieren vorzuziehen.
  • Langfristig denken
    Es ist absolut davon abzuraten, Aktien als eine Möglichkeit zu betrachten, das schnelle Geld zu machen. Das ist etwas für Profis, die bereit sind, hohe Risiken einzugehen. Bestenfalls sollte man auf das Geld, welches man in Aktien investiert, auch verzichten können. Außerdem müssen Investitionen langfristig gesehen werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Weltwirtschaft sich nach jeder Krise auch wieder erholt hat. Wer sein Geld also über viele Jahre anlegt, der geht weniger Risiken ein, denn er kann dann aussteigen, wenn es für ihn am günstigsten ist und ist nicht gezwungen, seine Aktien zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen zu müssen.
  • Diversifikation
    Wer seine Investitionen breit streut, der verringert sein Risiko ungemein. Am besten sollte daher in möglichst viele verschiedene Unternehmen und Branchen investiert werden. So können Anleger von der Rendite ganzer Märkte profitieren. Wer hingegen sein Geld lediglich in einzelne Unternehmen steckt, der ist von deren Erfolg abhängig und geht hohe Risiken ein.
  • Eine ausführliche Bewertung vornehmen
    Sollten Aktien-Anfänger sich trotzdem dafür entscheiden, sogenanntes Stock-Picking zu betreiben, also in einzelne Unternehmen zu investieren, dann ist eine ausführliche Bewertung die Grundlage. Hierfür sollten alle wichtigen Kennzahlen immer auch in Bezug zu Konkurrenzunternehmen untersucht werden, um das Risiko möglichst gering zu halten. Wertpapiere eines Unternehmens nur zu kaufen, weil es einem persönlich gefällt oder gerade angesagt ist, ist meist keine gute Idee.
  • Sich informieren
    Online gibt es seriöse Portale, die vor allem Einsteigern dabei helfen, die richtigen Aktien zu finden oder auch die Qualität von Aktien zu prüfen. Ein Blick auf diese Seiten lohnt sich in jedem Fall.

Aktien für Anfänger – kurz und knapp

Da wir nun sehr viel Wissen vermittelt haben, möchten wir das oben Genannte sowie ein paar weitere Details hier noch einmal zusammenfassen.

Aktien oder auch Wertpapiere sind Anteile an einem Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden. Die Rechtsform dieser Unternehmen muss Aktiengesellschaft (AG) sein.

Aktien können über ein Depot gekauft und auch wieder verkauft werden. Dieses Aktiendepot kann bei einem Online-Broker, einer Direktbank oder einer Filialbank eröffnet werden.

Natürlich kann es auch Aktiengesellschaften passieren, dass sie übernommen werden, eine Fusion eingehen oder in die Insolvenz geraten. Bei einer Übernahme wird der Übernehmer versuchen, die alten Aktien zu kaufen oder sie gegen neue zu tauschen.

Bei einer Fusion kommt es immer ein bisschen auf den individuellen Fall an. Normalerweise bekommen Anleger jedoch die Möglichkeit, die Aktien umzutauschen.

Bei einer Insolvenz bekommen Anleger meist kein Geld, da hier die Gläubiger des insolventen Unternehmens bevorzugt werden.

Der Aktienindex ist ein Barometer für eine bestimmte Gruppe von Wertpapieren. Das kann sich auf Regionen, Branchen oder Segmente beziehen. Ein Beispiel für einen Aktienindex wäre der deutsche Leitindex DAX.

Aktien unterliegen Kursschwankungen, auch als Volatilität bezeichnet. Diese Schwankungen können mehr oder weniger stark sein.

ETFs sind passiv gemanagte Fonds – hier wird in mehrere Wertpapiere investiert. In der Regel bilden ETFs Aktienindizes ab.

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