Hier gibt's geballtes Wissen zu Aktien und allem was dazu gehört
Aktien zu kaufen ist vor allem für Einsteiger ein großer Schritt. Natürlich sind dabei viele Fragen offen: In welche Aktien sollte man investieren? Welche Aktien lohnen sich? Welche Aktien werden steigen? Investitionen in Wertpapiere sind immer mit gewissen Risiken verbunden. Doch um die vielen Fragen möglichst präzise zu beantworten und das Risiko damit zu minimieren, ist eine Aktien Bewertung unverzichtbar. Wie diese funktioniert und was dabei beachten werden muss, erklären wir hier.
Wer sich mit dem Thema Aktien beschäftigt, stolpert früher oder später über den Begriff „Aktienkurs“. Dieser wird durch Käufe und Verkäufe von Aktien bestimmt. Da sich jedoch die Nachfrage nach Aktien von Unternehmen täglich ändern kann, schwanken diese Aktienkurse zum Teil stark. Man spricht dabei von der Volatilität einer Aktie. Beispielsweise könnte ein Unternehmen ein innovatives neues Produkt ankündigen – der Aktienkurs würde dann wahrscheinlich steigen. Fallen würde der Kurs vermutlich enorm, wenn ein Unternehmen in einen Skandal verwickelt würde.
Die Aktienkursbestimmung funktioniert, indem man die Kauf- und Verkaufsangebote miteinander vergleicht. Es wird dann der am häufigsten gezahlte Preis genommen. In einem sogenannten Chart wird der Verlauf des Aktienkurses dann grafisch dargestellt.
Da der Aktienkurs aber teilweise eben sehr stark schwankt, sollte er nicht die einzige Variable sein, wenn man sich die Frage stellt, in welche Aktie man investieren kann. Es ist wichtig, sich ein möglichst exaktes Bild des Unternehmens zu machen, an dem man sich in Form von Wertpapieren beteiligen möchte. Dabei spielen verschiedene Kennzahlen eine Rolle.
Wissen zur Aktien Bewertung
Wenn es um den Wert einer Aktie geht, dann ist der Aktienkurs allein nicht aussagekräftig. Man spricht vom wahren Wert oder wahren Preis einer Aktiengesellschaft, wenn man Unternehmenskennzahlen betrachtet, die nichts mit dem Kurs zu tun haben. Weicht dieser Wert stark vom Aktienkurs ab, dann gilt die Aktie als über- oder unterbewertet.
Um zu wissen, welche Aktien man kaufen sollte, muss man sich also intensiv mit dem betroffenen Unternehmen beschäftigen. Lediglich den Aktienkurs zu verfolgen, kann fatale Folgen haben. Doch vor allem Einsteiger fragen sich, welche der vielen Unternehmenskennzahlen, die existieren, überhaupt für eine Aktien Bewertung wichtig sind.
Die Kennzahlen können übrigens dem Jahresbericht, den Quartalsberichten oder der Bilanz des Unternehmens entnommen werden. Aktiengesellschaften sind verpflichtet, diese öffentlich zugänglich zu machen. Diese Unternehmenskennzahlen sollten in die Aktien Bewertung einfließen:
Die Marktkapitalisierung ist der Wert aller Aktien eines Unternehmens, die im Umlauf sind. Er wird berechnet, indem der Aktienkurs zu einem bestimmten Stichtag mit der Anzahl der ausgegebenen Aktien multipliziert wird.
Da bei der Berechnung der Aktienkurs eine Rolle spielt, ist die Marktkapitalisierung – wie übrigens viele andere Kennzahlen auch – kein stabiler Wert, sondern schwankt täglich.
Der Cashflow ist eine wichtige Kennzahl, um etwas über die Liquidität eines Unternehmens zu erfahren. Wenn alle Ausgaben eines Unternehmens von den Einnahmen abgezogen werden, dann ergibt sich daraus der Cashflow. Er gibt Auskunft über die Ertrags- und Finanzkraft einer Aktiengesellschaft.
Viele Einsteiger stellen sich die Frage: Was ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis? Dabei handelt es sich um eine der wichtigsten Kennzahlen, wenn es um die Aktien Bewertung geht. Das KGV gibt an, wie viele Jahre Anleger warten müssen, um ihr in eine Aktie investiertes Geld wieder zu erwirtschaften.
Daraus resultiert auch die KGV Bedeutung in der Aktien Bewertung. Je niedriger das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist, desto früher rentiert sich der Kauf der Aktie. Wer also schnell an einem Gewinn interessiert ist, der sollte Aktien mit einem niedrigen KGV kaufen, während Wertpapiere mit einem hohen KGV eher für Anleger interessant sind, die ihr Geld langfristig investieren möchten.
Um das KGV zu berechnen, gibt es eine Formel. Diese lautet Aktienkurs/Gewinn je Aktie.
Konkretes Beispiel, um das KGV zu berechnen
Ein Unternehmen hat einen Aktienkurs von 60 Euro und einen Gewinn je Aktie in Höhe von 4 Euro. Die Formel würde dann also lauten 60 : 4 = 15. Konkret bedeutet das, dass Anleger, die in Wertpapiere dieses Unternehmens investieren, 15 Jahre warten müssten, bis ihre Investition sich lohnen würde.
Dazu sei erwähnt, dass es sich hierbei um die offizielle Definition des KGV handelt. Es ist in der Praxis jedoch nicht so einfach, zu sagen, in wie vielen Jahren sich eine Investition tatsächlich rentiert, da noch andere Faktoren wie der Wertzuwachs, Dividenden oder das Inflations Hedging eine Rolle spielen. Zum Vergleich verschiedener Unternehmen lässt sich das KGV jedoch gut als Kennzahl nutzen.
Das KBV gibt den Wert eines Unternehmens an der Börse an. Zur Berechnung benötigt man den jeweiligen Buchwert. Dieser ist das in der Bilanz angegeben Eigenkapital einer Aktiengesellschaft abzüglich all ihrer Verbindlichkeiten. Um das Kurs-Buchwert-Verhältnis zu berechnen, muss nun der Aktienkurs durch den Buchwert pro Aktie geteilt werden.
Ist das Ergebnis kleiner als 1,0, dann bedeutet das, dass der Wert des Unternehmens über dem Wert der ausgegebenen Aktien liegt. Das Risiko für Verluste ist hier also relativ gering. Liegt das KBV über 1,0, dann ist Vorsicht geboten. Um diesen hohen Kurs zu rechtfertigen, werden bei solchen AG offensichtlich hohe Gewinne erwartet.
Das Kurs-Umsatz-Verhältnis lässt sich im Grunde genauso berechnen, wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass nicht der Gewinn, sondern der Umsatz in Betracht gezogen wird.
Bei vielen Unternehmen macht es tatsächlich mehr Sinn, das KUV zu berechnen als das KGV. Das betrifft vor allem Start-ups, die anfangs einen geringen Gewinn erwirtschaften, da sie noch viele Werbe- und Projektkosten haben oder auch Unternehmen, deren Gewinne saisonbedingt schwanken.
Die KUV-Formel lautet also Aktienkurs/Umsatz pro Aktie.
Wie viel Geld ein Anleger letztendlich also mit seinen Aktien verdient, liegt ganz einfach ausgedrückt zum einen daran, ob und wie viel Dividende jährlich ausgeschüttet wird und zum anderen daran, wie viel die Aktien zum Zeitpunkt des Kaufs wert waren und wie viel sie wert sind, wenn sie verkauft werden.
Das KCV ist eine eher komplizierte Kennzahl, die mehrheitlich von erfahrenen Anlegern anstelle des KGV für die Aktien Bewertung berücksichtigt wird. Um das KCV zu berechnen, muss der Aktienkurs durch den Cashflow pro Aktie geteilt werden. Mit dieser Kennzahl kann die Ertragskraft des Unternehmens ermittelt werden.
Bei EBIT und EBITDA handelt es sich um zwei wichtige Unternehmenskennzahlen. Die Abkürzung EBIT steht für „Earnings Before Interests and Taxes“, zu Deutsch also „Einnahmen vor Zinsen und Steuern“. EBITDA ist die Abkürzung für „Earnings Before Interests, Taxes, Depreciation and Amortization“, zu Deutsch „Einnahmen vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte). Es gibt also durchaus einen Unterschied zwischen EBIT und EBITDA
Beide Unternehmenskennzahlen kommen aus dem internationalen Rechnungswesen und dienen dazu, die Rentabilität einer Aktiengesellschaft auch im internationalen Kontext vergleichen zu können. So sind Steuern und Zinsen Größen, die sich je nach Unternehmenssitz in ihrer Höhe unterscheiden und Ergebnisse daher verfälschen können.
Für die Aktien Bewertung ist die EBIT-Marge bzw. die EBITDA-Marge wichtig. Diese drückt die Rendite aus und wird folgendermaßen berechnet: EBIT/Umsatz100% bzw. EBITDA/Umsatz100%.
Die Kennzahl EBIT wird bei der Bewertung von Unternehmen auch als operatives Ergebnis, ordentliches Betriebsergebnis oder operativer Gewinn bezeichnet.
Die Eigenkapitalquote und der Verschuldungsgrad sind ebenfalls wichtige Unternehmenskennzahlen, die viel über die Bonität eines Unternehmens aussagen.
Die Eigenkaptalquote stellt das Eigenkapital einer Aktiengesellschaft in Relation zum Gesamtkapital. Um sie zu berechnen, müssen alle Schulden und Rückstellungen vom Gesamtvermögen abgezogen werden. Verfügt ein Unternehmen beispielsweise über 1 Million Euro Gesamtkapital, von dem 700.000 Euro Schulden sind, dann verfügt es über 300.000 Euro Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote wird mit der Formel Eigenkapital/Gesamtkapital*100 berechnet. In unserem Beispiel wären das also 30%.
Der Verschuldungsgrad gibt Aufschluss über das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapitel. Auch der Verschuldungsgrad kann mit einer Formel berechnet werden. Diese lautet Fremdkapital/Eigenkapital*100. In unserem Beispiel liegt der Verschuldungsgrad also bei 233,33%. Liegt der Verschuldungsgrad bei 100%, dann ist das Fremdkapital genau durch das Eigenkapital gedeckt. Alles, was darunter liegt bedeutet, dass mehr Eigenkapital als Fremdkapital vorhanden ist, alles darüber beschreibt das Gegenteil.
Die Eigenkapitalrentabilität, auch als Eigenkapitalrendite bezeichnet, gibt Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Die Eigenkapitalrendite gibt per Definition an, mit wie viel Prozent das Eigenkapital eines Unternehmens verzinst ist.
Um die Eigenkapitalrentabilität zu berechnen, gibt es eine Formel: Jahresüberschuss/Eigenkapital*100. Die Rendite wird immer in Prozent angegeben.
Das Umsatzwachstum ist eine aussagekräftige und einfach zu berechnende Kennzahl. Der Umsatz an sich gibt an, wie viel Verkäufe ein Unternehmen tätigen konnte. Das Wachstum bezeichnet, wie sich der Umsatz über einen bestimmten Zeitraum entwickelt hat.
Die Umsatzwachstum Formel wäre also der Anfangswert/Endwert; von diesem wird dann 1 abgezogen und das Ergebnis mit 100 multipliziert.
Beispiel für die Umsatzwachstum Formel
Ein Unternehmen erwirtschaftet im ersten Jahr einen Umsatz von 500.000 Euro. Im zweiten Jahr kann es bereits 1.000.000 Euro erwirtschaften. Es wird also 1.000.000 Euro durch 500.000 geteilt. Das Ergebnis ist 2 – 1 = 1*100 = 100% Umsatzwachstum.
Die Earnings per Share, zu Deutsch Gewinn je Aktie, setzt den Gewinn eines Unternehmens ins Verhältnis mit den ausstehenden Aktien. Um den Gewinn je Aktie zu ermitteln, muss folgende Formel angewandt werden: Jahresüberschuss/Anzahl der ausstehenden Aktien.
Üblicherweise bereinigen viele Aktiengesellschaften ihre Gewinne um bestimmte Sondereffekte, die das Ergebnis erheblich beeinflusst haben, um ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten. Man unterscheidet daher das unverwässerte Ergebnis je Aktie vom verwässerten Ergebnis je Aktie.
Die EPS ist eine Kennzahl, die vor allem für Vergleiche herangezogen und selten absolut gesehen wird.
Ein weiterer Begriff, der einem zum Thema Aktien Allgemein oder Aktien Bewertung häufig begegnet, ist Streubesitz. Das Synonym dazu ist Free Float. Streubesitz sind laut Definition alle Aktien einer Aktiengesellschaft, die an der Börse gehandelt werden.
Nicht immer sind das 100%. Oft werden einige Wertpapiere von Großaktionären gehalten, die dem breiten Publikum dann nicht zur Verfügung stehen. Der Vorteil von Großaktionären für ein Unternehmen ist, dass diese meist langfristige und strategische Ziele verfolgen, während einzelne Aktionäre meist nicht langfristig investieren und nur auf schnelle Gewinne aus sind.
Es gibt zwei Vorgehensweisen zur Aktien Bewertung, die weit verbreitet sind. Sie können sowohl einzeln als auch gemeinsam genutzt werden.
Die erste ist die Technische Analyse. Diese wird auch als Chartanalyse bezeichnet, da sie sich auf die Chartverläufe der Aktienkurse aus der Vergangenheit bezieht. Hierbei spielen die oben genannten Kennzahlen im Grunde keine Rolle.
Die Fundamentanalyse hingegen beschäftigt sich eingehend mit einem Unternehmen, um den sogenannten inneren Wert einer Aktie zu ermitteln. Hierbei werden unter anderem die Größe des Unternehmens, die Anzahl der ausgegebenen Aktien, das Eigenkapital, die Dividenden, die Konkurrenz, etc. ermittelt. Daraus lässt sich der innere Wert der Aktie berechnen, der dann mit dem aktuellen Preis der Aktie verglichen wird.
Wer nun in Aktien investieren möchte, der sollte sich möglichst intensiv mit dem Unternehmen auseinandersetzen. Dabei spielen die oben genannten Kennzahlen eine große Rolle. Diese können einzeln betrachtet werden, aussagekräftiger sind sie jedoch im Vergleich mit den Kennzahlen anderer Unternehmen aus der gleichen Branche und mit ähnlicher Größe.
Weiterhin wichtig für die Aktien Bewertung sind auch die Dividenden der letzten Jahre. Vor allem, wer längerfristig sein Geld in Wertpapiere investieren möchte, sollte auf die Dividende achten. Darunter versteht man einen Anteil am Unternehmensgewinn, der jährlich an alle Aktionäre ausgeschüttet wird. Manche Aktiengesellschaften schütten gar keine Dividenden aus, andere recht hohe. Wer also jährlich Geld verdienen möchte und nicht nur auf einen lukrativen Verkauf seiner Aktien spekuliert, der sollte die Dividenden der letzten Jahre mit in seine Aktien Bewertung einfließen lassen.
Eine tiefgehende Aktien Bewertung auf der Basis von Unternehmenskennzahlen ist nicht nur für Profis wichtig. Auch Einsteiger sollten eine Bewertung vornehmen, wenn sie vorhaben, in einzelne Wertpapiere zu investieren.
Wer eine ausführliche Aktien Bewertung umgehen möchte, der kann natürlich ein hohes Risiko eingehen und ohne Bewertung investieren oder er legt sein Geld in Fonds an. Dafür eignen sich beispielsweise ETFs gut, die das Risiko breit streuen. Hier ist im Vorfeld keine Aktien Bewertung nötig.
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